Meine diesjährige USA-Reise begann mit einem neunstündigen Flug von Frankfurt am Main nach Philadelphia und dann in fünfeinhalb Stunden weiter nach Las Vegas, Nevada, wo ich gegen Mitternacht ankam. Leider musste ich dort feststellen, dass unterwegs mein Koffer kaputt gegangen war. Der Inhalt meines Gepäckstückes war zwar noch an Ort und Stelle, aber ich habe mir dennoch als eines der ersten Dinge in Las Vegas einen Neuen gekauft, da ich meinem Koffer den Rückflug nicht mehr zumuten konnte.
Las Vegas
Die Wüstenstadt Las Vegas ist bekannt für ihre unzähligen Casinos vor allem entlang des Strips, ihre Künstler und Musiker, die in Shows aufgetreten sind und noch auftreten, und für die vielen Hochzeitskapellen, da die Eheschließungs- und Scheidungsgesetze hier sehr unkompliziert sind.
Unser Hotel war das Golden Nugget in Downtown direkt an der Fremont Street Experience, in der regelmäßig Konzerte stattfinden und die mit einer Kuppel überdacht ist, an der über LEDs Shows vorgeführt werden.
Die Hotels der Stadt haben jeweils ein eigenes Thema bzw. eine andere bekannte Stadt, die nachgestellt werden soll. So gibt es zum Beispiel das New York New York, das Paris, das Venetian, Caesars Palace, das Bellagio und das Luxor, um hier nur einige der Besonderen zu nennen. Das New York New York zeigt die Skyline von New York mit der Freiheitsstatue und ist bekannt für seine Achterbahn.
Vor dem Paris steht der Eiffelturm und das Venetian zeigt den Markusdom, den Großen Kanal mit seinen Gondeln und die Rialtobrücke. Caesars Palace stellt einen antiken römischen Palast dar und ist gleichzeitig ein großes Einkaufszentrum. Das Bellagio kennt man wegen seiner Wassershows und das Luxor zeigt eine schwarze Glaspyramide und eine Nachbildung der Sphinx von Gizeh.
Beeindruckend sind diese Hotels alle und jedes davon weist ein großes gut klimatisiertes Casino auf. In der Stadt selbst waren etwa 43°C, als wir da waren.
Red Rock Canyon
In nur 27km Entfernung westlich von Las Vegas liegt der malerische Red Rock Canyon in der Hochwüste Nevadas. Rot-weiß-gelb gefärbter Kalk- und Sandstein verleihen diesem Canyon seinen Namen. Eine Panoramastraße, der Scenic Loop, führt durch das Naturschutzgebiet und ist als Einbahnstraße gebührenpflichtig befahrbar. An diversen Aussichtspunkten und Wanderwegen kommt man vorbei. Hinweisschilder zu straßenüberquerenden Eseln und Schildkröten sind aufgestellt, aber nur wilde Esel haben wir dort sehen können. Der Red Rock Canyon ist einen Tages- oder Halbtagesausflug von Las Vegas mehr als wert.
Valley of Fire
Wie der Name schon sagt, sind die Steine und Felsen hier feuerrot gefärbt. Dieser Statepark liegt etwa 80km nordöstlich von Las Vegas und ist ein Muss für Touristen. Dieser eindrucksvolle Park weist ebenfalls eine Panoramastraße auf, die zu zahlreichen besonderen Gesteinsformationen, Aussichtspunkten und Wanderwegen führt. Der White Domes Trail ist sehr zu empfehlen. Die Fire Wave ist angeblich schwer zu finden, aber für diese Wanderung war es bei uns leider schon zu heiß. Der Elephant Rock und die Seven Sisters sind wunderbare Ausflugsziele. Streifenhörnchen kann man vor allem am Visitor Centre zu Gesicht bekommen.
Death Valley Nationalpark
Nach drei Tagen in und um Las Vegas hatten wir erst einmal genug von dieser Stadt gesehen und sind in Richtung Death Valley Nationalpark gefahren. Vor der Einfahrt in den Park sollte man unbedingt das Benzin nachfüllen, da die Straßen sehr lang und das Gefahrenpotenzial sehr groß ist. Über Beatty sind wir in den Nationalpark gefahren und unser erstes Ziel war der Ubehebe Crater, ein großer Vulkankrater mit einem Kilometer Durchmesser, der mehrere hundert bis tausend Jahre alt sein soll. Ein Wanderweg führt um den Krater herum und ebenfalls zum Little Ubehebe Crater. Man sollte hier stets Wasser mit sich führen und immer ausreichend viel trinken, da die Temperaturen im Death Valley im Sommer über 50°C steigen können und die Gefahr des Dehydrierens ständig präsent ist.
Unsere Übernachtungsmöglichkeit war die Furnace Creek Ranch, einer Hotelanlage mitten im Tal des Todes. Mehrere Restaurants, einen General Store und einen bewässerten und daher grünen Golfplatz findet man hier. Da fragt man sich doch, warum man mitten in der Wüste einen Golfplatz braucht…
Am nächsten Morgen sind wir noch vor Sonnenaufgang (4Uhr) zum Golden Canyon gefahren, um die noch angenehmen Temperaturen auszunutzen, die zu dieser Tageszeit nur 35°C betrugen. Wir sind in den eindrucksvollen Canyon gewandert, wo die Morgensonne die Berge in wunderschöne Farben hüllte.
Nach einem Beispiel für ein typisch amerikanisches Frühstück mit Pancakes und Bacon im 49ers Café in Furnace Creek sind wir zum Badwater Basin gefahren, dem mit 86m unter Meeresspiegel tiefsten Punkt Nordamerikas. Ein ausgetrockneter Salzsee war hier nur anhand der Salzkrusten und ein paar Pfützen zu erkennen. Im Devils Golf Course ist dies ebenfalls sehr eindrucksvoll zu sehen.
Dantes View bietet einen herrlichen Blick über das Tal, wenn man nicht gerade von Horse flies umzingelt wird. Bei den Mesquite Flat Sand Dunes findet man doch tatsächlich richtige Sanddünen, wo man aber vor Klapperschlangen auf der Hut sein sollte. Artists Palette bietet einem eine Palette verschiedenfarbiger Gesteine an, die im Licht nahezu leuchten.
Den Sonnenuntergang schauten wir uns beim Zabriskie Point an, einem sehr beliebten Ausfliegsziel zu dieser magischen Stunde des Tages.
Bevor wir das Tal wieder verließen, starteten wir noch einen Ausflug in den Mosaic Canyon, ebenfalls zeitig am Morgen. Der Canyon hält, was der Name verspricht: atembraubende Felsformationen, Gesteinsschichten und Schluchten. Etwas Klettern und Felsen erklimmen gehörte dazu.
Sequoia und Kings Canyon Nationalpark
Unser Weg führte uns nun nach Exeter, dem Tor in den Sequoia Nationalpark. Mittels Air BnB hatten wir eine unvergleichbare Unterkunft auf der Spring Hill Ranch gebucht. Umgeben von Weiden, Feldern, Orangenbäumen, Gemüsegärten, Pferden und Hühnern fühlten wir uns hier ziemlich wohl. Der Nationalpark war auch nicht weit, jedoch führte nur eine serpentinenreiche Straße in den Nationalpark hinein.
Der Weg hatte sich aber gelohnt, denn die riesigen Mammutbäume rauben einem den Atem. Der größte Baum der Welt (anhand des Volumens), der General Sherman Tree, war ein sehr beliebtes Fotoobjekt. Dabei hat man es sehr schwer den Baum in einem einzelnen Foto einzufangen. Ein Hochkant-Panorama war dazu äußerst notwendig. Der Ausblick vom Moro Rock ist sehr empfehlenswert und eine Wanderung zu den Tokopah Falls führt zu tollen Ausblicken. Mit etwas Glück kann man auch dem Schwarzbär begegnen. Wir sahen z.B. eine Schwarzbär-Mama mit ihren zwei Kindern.
Ein Ausflug in den Kings Canyon Nationalpark, der direkt neben dem Sequoia Nationalpark liegt, ist lohnenswert. Hier steht auch der drittgrößte Baum der Erde, der General Grant Tree. Dieser Park erinnert wohl angeblich an den Yosemite Nationalpark, was ich leider nicht beurteilen kann. Zum Beispiel der Kings River, Gebirgsschluchten und Berge formen den Anblick dieses Parks.
Napa Valley
Zwei Tage verbrachten wir im Sequoia und Kings Canyon Nationalpark bis wir nach Napa, in die weltberühmte Weinregion, fuhren, wo wir zuallererst im Tasting Room diverse Rot- und Weißweine testeten. Am nächsten Tag waren wir mit dem Wine Trolley zum Castello di Amorosa und anderen Weingütern unterwegs.
San Francisco
Der weitere Weg führte uns über die Golden Gate Bridge nach San Francisco. Auch hier wohnten wir privat über Air BnB in einem Appartment in Haight Ashbury, dem Hippie-Viertel San Franciscos.
Mit GoCars machten wir eine Stadtrundfahrt. Fishermens Wharf und den Ausblick vom Coit Tower auf dem Telegraph Hill sollte man sich nicht entgehen lassen. Einen Ausflug nach Alcatraz haben wir unternommen, die Painted Ladies gesehen, die Lombard-Street entlanggefahren und wir sind mit den berühmten Cable Cars unterwegs gewesen.
Der Botanische Garten, der Japanese Tea Garden und das Conservatory of Flowers sind gut anzuschauen. Das Bisongehege haben wir gesehen, die Dutch Windmill und Sutro Baths. Wir hatten leider viel Nebel und Wolken und etwas Regen. Die Golden Gate Bridge haben wir bis auf ein Mal nur aus dem Nebel herausragen sehen.
Diese Stadt ist wunderschön mit ihren tollen Häusern, der Lage am Pazifik und vor allem mit der Golden Gate Bridge. Dies führt aber auch dazu, dass die Temperaturen auch im Sommer nur bis zu 20°C erreichen, das Wetter ist unberechenbar und immer dieser Nebel!
All diese Städte, Natur- und Nationalparks mit ihren ganz besonderen Orten waren die Reise mehr als wert, aber noch lange nicht genug. Ich komme wieder!