Aotearoa, in der Sprache der Maori das Land der langen weißen Wolke.
Das Land, in dem es mehr Schafe als Menschen gibt.
Neuseeland hat viele Bezeichnungen und in der Tat ist es schon angefangen vom Klima bis hin zur Vegetation sehr vielfältig und abwechslungsreich. Meine Reise führte mich im März/April, dem neuseelandischen Spätsommer bzw. Herbst, genau dorthin.

Das Land besteht aus einer Nordinsel,einer Südinsel und natürlich vielen kleineren Inseln. Die Hauptstadt Wellington ist an der Südspitze der Nordinsel gelegen, aber die größte Stadt ist Auckland, im Nordwesten der Nordinsel. In meinem Urlaub habe ich mir zusammen mit meinem Freund ein paar kleine Einblicke in beide Hauptinseln geholt. Auckland haben wir nur kurz aus dem Flugzeug heraus gesehen und Wellington überhaupt nicht, da wir uns eher der unschlagbaren Natur widmen wollten.

Dubai

Die reine Flugzeit nach Auckland beträgt ca. 23 Stunden. Zwei Zwischenstopps sind dabei an der Tagesordnung. Da wir unseren Hinflug etwas angenehmer gestalten wollten, haben wir eine Unterbrechung in Dubai eingelegt und uns einen Tag die Stadt angeschaut.

Früh morgens angekommen haben wir zuerst unsere Koffer in die Gepäckaufbewahrung am Flughafen geschafft, uns mit Wasser versorgt und sind mit der U-Bahn zum Deira City Centre gefahren, wo sich ein großes Einkaufszentrum befindet. Von dort aus begannen wir eine Hop-On-Hop-Off Sightseeing-Tour mit dem Unternehmen Big Bus. Die Tickets hierfür (50€ pro Person) hatten wir bereits in Deutschland per Internet gebucht, da dies günstiger ist als direkt vor Ort. Dubai ist ein Emirat und die Hauptstadt dieses Emirates. Die Währung ist Dirham (5Dh ca. 1€).

Die Stadt ist riesengroß, sowohl von der Ausdehnung als auch von der Höhe ihrer Gebäude. Die Stadtrundfahrt hat uns zu allen wichtigen Punkten der Metropole gebracht. Big Bus bietet mehrere Touren durch die Stadt an. Wir hatten uns für Citytour und Beachtour entschieden und mit beiden Touren saßen wir schon ungefähr 5 Stunden im Bus, da die Stadt wirklich ungeahnte Ausmaße aufwies. Daher sind wir an den einzelnen Haltepunkten auch nur selten ausgestiegen, um uns die Sehenswürdigkeiten genauer anzuschauen. Am beeindruckendsten sind das Burj al Arab, das Hotel in Segelbootform, das Burj Khalifa, bisher größtes Gebäude der Welt mit 828m, die Große Moschee, Dubai Mall und natürlich Atlantis, deren Hotelanlage in Form einer Palme im Meer angelegt wurde (und vieles mehr). Natürlich ist dies nur gut aus gewisser Höhe oder aus der Luft zu sehen.

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Dubai ist eine beeindruckende, wirklich große Stadt, die zwischen all ihren Hochhäusern sogar noch gepflegte Grünflächen aufweist und eine gute Abwechslung zum Hochhausdschungel bietet.
Wir haben in Flughafennähe im Holiday Inn Express Dubai Airport übernachtet und waren vollkommen zufrieden damit.
Nach einer Nacht hier ging es am nächsten Morgen weiter in Richtung Neuseeland.

Die Ankunft

Wir sind mit Emirates in einem sehr komfortablen Airbus A380 geflogen und wurden hier gut mit Essen und Trinken versorgt. Der Flug wies nach 14 Stunden einen Zwischenstopp in Brisbane auf, wo man sich nur 1-2 Stunden völlig problemlos im Transitbereich aufhalten musste. Weitere drei Stunden Flug brachten uns dann nach Auckland.
Erste Aktionen hier waren der Erwerb einer TravelSIM-Karte, die ich bereits vorher reserviert hatte, und anschließend das Abholen unseres Mietwagens. ACE Cars war die Mietwagenfirma, die sich in der Nähe des Flughafens befindet. Nach einem kurzen Anruf wurden wir mit einem Shuttle abgeholt und zur Mietwagenstation gebracht. Ein kleiner Mazda Demio mit Automatikgetriebe war ab da unser Gefährt.

In Neuseeland herrscht Linksverkehr, was anfangs sehr gewöhnungsbedürftig ist und nach einem so langen Flug auch nicht ganz einfach ist. Da ich aber bereits ein Jahr zuvor in Australien links gefahren bin, war das hier keine zu große Hürde für mich.
Wir sind auch nicht sehr weit gefahren, nur bis in unsere Unterkunft in Ararimu, Bombay. Ein sehr nettes Ehepaar, das in ihrem Haus mehrere Zimmer mit Bad vermietet, hat uns dort empfangen. Die Unterkunft war mitten im Grünen gelegen, umgeben von Hügeln mit saftigem Gras, Weiden und Schafen.
Wichtig ist es, nach solch einem langen Flug, zu einer möglichst normalen Zeit (in der neuen Zeitzone) schlafen zu gehen, um sich an den neuen Rhythmus zu gewöhnen. Die Aufregung und Freude darüber in einem tollen neuen Land zu sein, ließ den Jetlag jedoch kaum aufkommen.

Coromandel Peninsula

Da wir nicht jede Nacht in einer anderen Stadt verbringen wollten, hatten wir uns entschieden nur auf der Nordinsel eine (mit Ausnahme der Übernachtung in Ararimu) und auf der Südinsel eine Unterkunft zu suchen und von dort aus Ausflüge in die Umgebung zu machen. Da wir nun bereits in der Nähe der sehenswerten Coromandel-Halbinsel waren, haben wir gleich am nächsten Tag einen Ausflug dahin gemacht. Wir wollten uns vor allem die Cathedral Cove anschauen, welche auch in der Realität wahnsinnig toll ist. In Hahei ausgeschildert ist ein kleiner Parkplatz, von dem aus man zu Fuß in 45 Minuten (20 Minuten sind auch zu schaffen) die Cathedral Cove erreicht.

Cathedral Cove

Kleinere Abzweigungen von dem Weg führen die Besucher zur Stingray Bay und Gemstone Bay. Die Coromandel-Halbinsel hat noch weitaus mehr zu bieten, aber unser Weg führte uns noch 3,5 Stunden weiter bis Taupo, einer kleinen Stadt am Lake Taupo, wo wir im Bay Court Motel eine kleine Ferienwohnung mit Frühstück gebucht hatten. Die Unterkunft war wunderbar, die Inhaber sehr freundlich und das Frühstück wurde früh auf unser Zimmer gebracht.
Am nächsten Tag wollten wir uns einfach akklimatisieren und haben uns daher einen ruhigen Tag gegönnt.

Vulkanismus pur

Neuseeland ist ein Land mit großer vulkanischer Aktivität, regelmäßigen Erdbeben, Geysiren, Thermalquellen, dampfenden Erdspalten und vielem mehr.
Da ich mir gleich zu Beginn der Reise eine heftige Erkältung zugezogen hatte und es am nächsten Tag für viele Gebiete regnerisch gemeldet war, haben wir uns dann noch etwas Ruhe verordnet und nur in der Umgebung die Wairakei Terraces und Craters of the Moon angeschaut. Dies sind zwei kurze Ausflüge von Taupo. Zu sehen bekommt man Sinterterrassen, warme Quellen, die teilweise auch zum Baden zugänglich sind, einen kleinen Geysir, dampfende Erdspalten und alles umgeben von üppigem Grün. Der Eintritt hierfür ist nicht ganz günstig.

Wairakei Terraces

Am darauffolgenden Tag führte uns der Weg nach Wai-O-Tapu ins Thermal Wonderland. Man sollte unbedingt 10.15Uhr dort sein, da hier der Lady-Knox-Geysir jeden Tag zu dieser Zeit ausbricht bzw. ausgebrochen wird. (Hierfür wird eine Seifenlösung in das Wasser gegeben.)

Lady-Knox-Geysir

Durch das Wonderland selbst führen Wanderwege verschiedener Länge, die allesamt sehr beeindruckend sind, da man auch hier an dampfenden Erdspalten vorbeikommt, außerdem an brodelnden Schlammquellen, farbigen Seen und dem dampfenden Champagne-Pool, dessen Farbspektrum von roten Ablagerungen am Rand des Sees über grün bis hin zu gelbem Schwefel führt. Es riecht hier auch sehr stark nach faulen Eiern.

Champagne Pool

Anschließend waren wir in Whakarewarewa, einem Dorf, das um Geysire und Thermalquellen herum erbaut ist. Der Eintritt ist relativ teuer und sehr lange waren wir hier auch nicht unterwegs, also hat sich das nicht so sehr gelohnt.
In der Nähe des Lake Taupo gibt es noch die tosenden Huka-Falls, die definitiv einen Ausflug wert sind.

Mordor – Tongariro-Nationalpark

Ein lohnenswerter Ausflug ist der südlich des Lake Taupo gelegene Tongariro-Nationalpark, in dem Mordor aus Herr der Ringe zumindest teilweise gedreht wurde.

Tongariro Nationalpark

Ausgehend vom Visitor Centre gibt es mehrere Möglichkeiten für kleinere Wanderungen. Da ich noch nicht ganz wieder fit war, haben wir diese auch in Anspruch genommen. Außerdem sind wir noch auf den Berg zum Skigebiet gefahren und haben den Meads Wall Walk gemacht, einem Drehort von Mordor.

White Island

Ein beeindruckendes Ausflugsziel, das nur per Boot oder Hubschrauber erreichbar ist, ist die White Island, eine Vulkaninsel im Norden der neuseeländischen Nordinsel. Von Whakatane aus haben Bootstouren diese Vulkaninsel als Ziel. Da unsere gebuchte Tour bereits 8Uhr losging, mussten wir 4Uhr aufstehen, um zwei Stunden nach Whakatane zu fahren und pünktlich auf dem Boot zu sein.
Bis wir die Insel erreichten, vergingen zwei Stunden. Das Boot ankerte ein kleines Stück vor der White Island und mit einem kleinen motorisierten Schlauchboot sind wir in Gruppen zu sechs Personen auf die Insel gebracht worden. Helme zu tragen war auf der Insel Pflicht und Gasmasken hatten wir noch zusätzlich, wenn Probleme beim Atmen auftreten, da auch hier die Luft sehr nach Schwefel stank.

White Island

Vorbei an einem kleinen warmen Bächlein, dessen Wasser wegen dem Eisengehalt nach Blut schmeckte, entlang schwefliger Felswände, dampfender Spalten hin zum Krater des Vulkans, der mit Wasser gefüllt ist. An den Rändern des Kratersees dampft es zu hauf, was dazu führt, dass über der Insel auch von fern immer eine mehr oder weniger große Dampfwolke zu sehen ist.

Waitomo Caves und Hobbingen

Eine ganz besondere Attraktion in Neuseeland sind die Glowwormcaves. Glowworms (keine Glühwürmchen) sind Pilzmückenlarven, die in Fäden von der Höhlendecke hängen und leuchten. Zutritt zu diesen Höhlen ist nur über geführte Touren möglich, bei denen man mit Booten durch die zum Teil mit Wasser gefüllten Höhlen gebracht wird. Lärm und Licht stört die Mückenlarven sehr, weshalb beides zu unterlassen und Fotografieren verboten ist. Man sitzt also in aller Stille ohne störende Kamerageräusche in einem Boot voller Menschen und man kann die über den Booten leuchtende Decke fasziniert betrachten.
Für viele Leute ein weiteres Highlight ist Hobbingen, das Dorf im Auenland, in dem die entsprechenden Szenen von Herr der Ringe und die Hobbit-Filme gedreht wurden.

Hobbingen

Man gelangt hier ebenfalls nur über geführte Touren hinein. Diese kosten auch ziemlich viel (50€ pro Person) und ganz so viel gibt es in Hobbingen dann auch nicht anzuschauen. Fans kommen dort natürlich voll auf ihre Kosten und für Nicht-Fans ist es durchaus interessant, aber rechtfertigt meiner Meinung nach nicht den Preis. Ich, als Nicht-Fan, habe den Besuch in Hobbingen weder bereut, noch war ich überaus beeindruckt.
Hiermit war unser Abenteuer auf der Nordinsel auch schon vorbei. Wir sind dann mit dem Mietwagen zurück nach Auckland gefahren und mit einer Propellormaschine von Jetstar auf die Südinsel nach Nelson geflogen.

Nelson

Auf der Südinsel angekommen, holten wir uns bei Right Cars einen neuen Mietwagen, einen Mitsubishi Colt Plus. Dieser war bereits in die Jahre gekommen, mit Ameisen besiedelt, von Tierhaaren übersäht und hatte mehrere Macken und Probleme, fuhr uns aber trotzdem vom A nach B und einen besseren Wagen konnten wir als Ersatz auch nicht bekommen.
Danach haben wir uns noch einen weiteren Tag zum Faulenzen gegönnt und uns nur ein bisschen in Nelson umgeschaut, eine kleine niedliche Stadt am Meer. Unsere Unterkunft war dieses Mal ein preisgünstigeres Hostel, das Prince Albert Backpackers & Bar. Frühstück war mit inbegriffen, aber nicht sehr reichhaltig, nur Cornflakes, Toast und Waffeln.

Abel-Tasman Nationalpark

In der Nähe von Nelson, nur eine Autostunde entfernt, ist der große am Meer gelegene Abel-Tasman Nationalpark. Von Nelson aus ist der Park über Marahau zu erreichen. Dort gibt es einen großen Parkplatz und ein niedliches Cafè, wo es sehr sehr leckere Kuchen und Sandwiches gibt. Im Nationalpark selbst gibt es einen Küstenwanderweg, auf dem man mehrere Tage unterwegs ist bis man das andere Ende des Parks erreicht. Unterwegs finden sich mehrere Campingplätze und Hütten zum Übernachten, die man aber vorher unbedingt reservieren muss. Da wir solch eine Wandertour sowieso nicht machen wollten, sind wir nur ein paar Stunden hineingelaufen und irgendwann wieder zurück.

Abel-Tasman Nationalpark

Abel-Tasman Nationalpark

Man kommt vorbei an einsamen kleinen Buchten und Sandstränden, läuft durch dichten Regenwald und unter riesigen Baumfarnen hindurch. Die dichte, üppig-grüne Natur ist unglaublich schön. Ein Ausflug hierher lohnt sich immer!

Dolphin Viewing

Auf der Südinsel gibt es mehrere Touren und Gelegenheiten um Delfine oder Wale zu beobachten. Zum Wale beobachten gibt es bei Christchurch Möglichkeiten. Delfintouren werden z.B. In Picton in die Marlborough Sounds angeboten. Bis dorthin sind wir ca. 2 Stunden mit dem Auto unterwegs gewesen. Eine Dolphin Viewing Tour hatten wir mit E-ko-Tours gebucht. Wir waren mehrere Stunden auf dem Boot unterwegs und hatten Glück und habe viele Bottlenose-Delfine gesehen. Das war wahnsinnig beeindruckend.

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Die Tiere waren neugierig und sind so nah am Boot aus dem Wasser gesprungen, sodass ich manchmal Probleme hatte die Delfine mit dem Teleobjektiv zu fotografieren, da ich auf Bilder in größerer Entfernung eingestellt war. Aber dennoch sind auch viele Fotos entstanden.

Wharariki Beach

Ein sehr lohnenswertes Ziel, das mit einer aufwändigeren Fahrt verbunden ist, ist Wharariki Beach. Dies ist eine wunderschöne Küstenlandschaft mit riesigen Dünen und Felsen im Meer. Bei uns war es leider stark bewölkt und hat sehr schnell angefangen mit regnen. Deshalb haben wir leider nur einen Küstenabschnitt betreten können, wobei es noch mehrere wunderschöne Buchten gibt. Die letzten Kilometer in diesem Gebiet sind unglücklicherweise auf ungeteerter Schotterstraße zu fahren und da wir nicht wussten, wie gut dies mit dem Auto auf nasser Straße funktioniert, sind wir sehr zeitig wieder nach Nelson gefahren. Die 2,5-stündige Fahrt über zahlreiche Serpentinen hat sich also nicht richtig gelohnt, obwohl dieser Ort so schön ist.

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Nach diesem Tag hatten wir keine Lust mehr viel Auto zu fahren und deshalb sind wir an unserem letzten Tag in Neuseeland in den Park gegangen zum Geocachen und einem Besuch des Centre of New Zealand. Außerdem lagen wir nachmittags am Strand von Rabbit Island. Ein gelungener, entspannter letzter Tag.

Auf unserem Heimweg mussten wir natürlich erst einmal mit Jetstar zurück auf die Nordinsel fliegen (nur 1h 20min). Da wir auf der rechten Seite des Flugzeuges saßen, hatten wir einen tollen Ausblick auf die Süd- und Nordinsel Neuseelands.

Blick aus dem Flugzeug

Danach ging es wieder weiter nach Brisbane und nach Dubai. Allerdings waren dies vier Flüge direkt hintereinander und dies ist einfach zu viel. Das war sehr anstrengend und nervig und würde ich niemandem empfehlen.

Aber der Urlaub hat sich sehr gelohnt! Die Vulkane, der Regenwald, die Glowworm-Caves – all dies ist sehr beeindruckend und wunderschön. Und außderdem sind die Neuseeländer super freundlich. Man fühlt sich immer willkommen! Ich würde jederzeit wieder dahin reisen.

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