Paris wollte ich schon längst einmal bereisen und im September diesen Jahres war es nun soweit. Wir hatten uns entschieden mit dem Auto hinzufahren, da es von uns nur acht Stunden entfernt ist. Auf dem Weg dahin – aus Richtung Mitteldeutschland – fährt man bei Saarbrücken über die Grenze und dann mehr als 400 km auf der Autobahn A4 in Frankreich bis man schließlich den Stadtring von Paris erreicht. Die französischen Autobahnen sind sehr entspannt zu fahren. Man muss zwar hin und wieder Maut bezahlen und das auch nicht zu wenig (ca. 30€ pro Strecke), aber dadurch ist relativ wenig Verkehr auf den Autobahnen. Meist sind sie nur zweispurig auf jeder Fahrbahnseite und man findet regelmäßig Parkplätze und Raststätten mit kostenlosen Toiletten.
Sobald man den Pariser Stadtring erreicht, ist die Autobahn wahnsinnig stark befahren. Man kann die Höchstgeschwindigkeit von meist 70 km/h auf dem Stadtring überhaupt nicht erreichen, denn es ist so viel los, dass man so schnell nicht fahren kann. Wenn man dann den Stadtring verlässt und nach Paris hineinfährt wird es sehr chaotisch. Man sollte sich gut überlegen, ob man wirklich mit dem Auto nach Paris fahren will. Es ist durchaus möglich, aber in der Stadt geht es sehr stressig und hektisch zu, es ist sehr anstrengend und meistens auch sehr eng v.a. in den Parkhäusern. Ideal wäre es wahrscheinlich ein Hotel mit Parkplatz zu buchen, aber von diesen wird es nicht so viele geben.
Wir hatten ein Hostel im schönen Künstlerviertel Montmartre gebucht und nur wenige Einhundertmeter entfernt einen Platz in einem Parkhaus reserviert. Die Reservierung und alles andere vor Ort im Parkhaus lief ohne Probleme, allerdings bezahlten wir für 5 Tage auch satte 123€, was so ziemlich normal ist für Pariser Verhältnisse. Unser Auto stellten wir dort ab und alle anderen Strecken legten wir in Paris zu Fuß oder mit Bus und U-Bahn zurück.
Die große Sightseeing-Tour
An unserem ersten Tag in Paris hatten wir mit Big Bus eine Hop On Hop Off-Sightseeingtour gebucht. Die Tickets hierfür hatte ich bereits online gekauft zu je 31€ pro Person und sie sind an einem Tag unserer Wahl (innerhalb der nächsten sechs Monate) einsetzbar. Die blaue Route von Big Bus fährt in das Viertel Montmartre, hat hier aber nur zwei Haltestellen. Ohne aktuellen Plan haben wir leider die Haltestelle am Gare du Nord nicht gefunden und deshalb sind wir zum Büro von Big Bus, in der Nähe des Louvre, gelaufen. Dort stiegen wir in den Bus der roten Route, die die zentralen Sehenswürdigkeiten v.a. entlang der Seine anfährt.
Unser erstes Ziel war Notre-Dame, eine sehr berühmte große katholische Kirche in Paris. Sie befindet sich auf der Seine-Insel Île de la Cité. Man kann kostenlos in diese Kathedrale hineingehen, aber wie bei allen anderen Sehenswürdigkeiten auch werden hier Taschen und Rucksäcke kontrolliert. Notre-Dame ist sowohl von innen als auch von außen sehr eindrucksvoll.
Von hier aus sind wir nach Süden gelaufen zur Kirche St. Etienne du Mont, dem Pantheon und dem Jardin du Luxembourg, einem sehr hübsch angelegtem Park, in dem eine der Freiheitsstatuen von Paris steht. Daraufhin sind wir zur Kirche Eglise St. Sulpice gelaufen und zum Musée d’Orsay, wo wir wieder in den Bus einstiegen.
Es ging vorbei am Place de la Concorde, die Champs Elysèes entlang, zum Arc de Triomphe, vorbei am Grand Palais und zum Place du Trocadéro. Der Place de la Concorde ist der Ort, an dem Marie Antoinette hingerichtet wurde und an dem heute ein großer Obelisk aus Ägypten steht. Die Champs Elysèes besitzt vier Fahrspuren auf jeder Fahrbahnseite und führt in einem riesigen und chaotischen Kreisverkehr um den Arc de Triomphe herum und weiter zu dem Hochhausviertel La Défense. Am Place du Trocadéro gibt es eine große Fläche mit Steinfliesen, auf denen Quadrate abgebildet sind, und man hat einen unglaublichen Blick auf den Eiffelturm, der am Ende dieses Platzes zu stehen scheint. Tatsächlich kommt nach diesem Platz ein Hang mit einer Grünanlage, danach eine Straße, die Seine mit einer Brücke darüber, noch eine Straße und erst dann der Eiffelturm.
Wir sind anschließend mit dem Bus direkt zum Eiffelturm gefahren und die Treppen bis zur mittleren Plattform dieses Wahrzeichens hinaufgestiegen. Die Aussicht sowohl von erster als auch von zweiter Plattform ist gigantisch. Man hat einen tollen Blick über die Stadt, der sogar bis zum Sacré Cœur im Künstlerviertel Montmarte reicht.
Weiter mit dem Bus haben wir den Invalidendom gesehen, im dem sich das Grab Napoleons befindet, sind vorbeigefahren an der Opéra Garnier und dem Place Vendome mit seiner Siegessäule.
Der Museumstag
Das Espace Dali ist ein Museum, das die Werke von Salvador Dali ausstellt. Es befindet sich in Montmartre und war unser Ziel am nächsten Vormittag. Die Werke von Dali sind sehr verrückt, aber dennoch interessant, und es gibt viele Skulpturen und auch einen eigenen Verkaufsraum.
Mit der U-Bahn sind wir danach zu den Katakomben gefahren. Als Ticket für die U-Bahn haben wir uns zwei Zehnerkarten gekauft, sogenannte Carnets, die aus jeweils 10 Einzelfahrscheinen bestehen und die man im Zehnerpack etwas günstiger erhält (ca. 15€ pro Carnet). Das U-Bahn-System in Paris ist sehr gut strukturiert, schnell, einfach und verständlich. Es gibt 16 verschiedene Linien und auch das Umsteigen von einer in die nächste Linie ist unkompliziert.
Am Eingang der Katakomben war die Schlange anstehender Menschen jedoch so lang, dass wir uns zwar für ein paar Minuten eingereiht, aber schnell die Geduld verloren hatten und unser Nächstes Ziel ins Auge fassten.
Dies war der Friedhof, Cimetière du Montparnasse. Ein Friedhof in Paris gehört zu einem Erlebnis. Es sind pitoreske Orte mit ansehnlichen Grabsteinen und kleinen Krypten. Am bekanntesten ist wohl der Cimetière Père Lachaise und auch der Friedhof in Montmartre. Wir besuchten allerdings nur diesen einen Friedhof.
Anschließend schauten wir uns das Musée d’Orsay an. Wir hatten vorher keine Tickets gekauft, wir mussten aber nicht lang am Eingang anstehen. Im Museum selbst sind die Werke, Gemälde und Skulpturen, auf mehreren Ebenen ausgestellt und zu den bekanntesten zählen wohl Van Goghs Selbstbildnis und Sternennacht über der Rhone und das Mohnfeld von Claude Monet.
Das Louvre
Unser dritter Tag in Paris war hauptsächlich für das Louvre eingeplant. Wir hatten bereits zuvor Tickets für einen Einlass ins Museum um 9 Uhr gekauft und damit ist alles sehr zügig vonstatten gegangen. Das Louvre ist riesig. Es ist aufgeteilt in drei verschiedene Flügel, Sully, Richelieu und Denon. Man findet so viele bekannte Skulpturen und Werke, dass man unmöglich alle innerhalb eines Tages anschauen könnte. Das bekannteste Gemälde ist aber die Mona Lisa, die sehr gut bewacht wird und vor der die Menschenmassen dicht an dicht gedrängt stehen. Die Venus von Milo, Nike, die große Sphinx und Ramses II sind die wohl berühmtesten Skulpturen und Statuen im Louvre. Die bekannten Gemälde sind neben der Mona Lisa die Kaiserkrönung Napoleons, der Schwur der Horatier, die Große Odaliske, die Freiheit führt das Volk und viele mehr.
Der Place du Trocadéro
Am Nachmittag haben wir eine Bootsfahrt auf der Seine gemacht und abends sind wir zum Sonnenuntergang zum Place du Trocadéro gefahren. Leider war es bewölkt oder möglicherweise war es auch Smog, der über der Stadt hing, und wir haben keinen Sonnenuntergang gesehen. Aber wenn es dunkel wird, wird der Eiffelturm wunderschön beleuchtet. Es hat sich somit dennoch gelohnt noch einmal zum Trocadéro zu fahren.
Am nächsten Morgen wollte ich dann stattdessen den Sonnenaufgang am Place du Trocadéro sehen, denn von dort aus müsste man den Platz mit den Quadraten, den Eiffelturm und die aufgehende Sonne gleichzeitig sehen können. Wir wurden wieder nicht belohnt, da es erneut bewölkt war. Aber zu dieser Uhrzeit (7:15 Uhr) war der Platz fast menschenleer und der Anblick und das frühe Aufstehen hatte sich damit trotzdem gelohnt.
Aussichtspunkte
Vormittags haben wir uns die Basilika Sacré Cœur genauer angeschaut. Wir waren erst in der Basilika und sind dann über viele Stufen und enge Wendeltreppen auf die Kuppel hinauf gegangen. Der Ausblick von oben war atemberaubend. Im Blick die kleinen Türmchen der Basilika und in der Ferne der Eiffelturm und die gesamte Stadt zu Füßen.
Abends sind wir auf die Aussichtsplattform des Arc de Triomphe gegangen. Der Blick führt in der einen Richtung entlang der Champs Elysèes und in der anderen Richtung zum La Défense und zwischendrin der Eiffelturm. Besonders abends und im Dunkeln ist der Blick auf die beleuchteten Gebäude hier sehr eindrucksvoll.
Fazit
Nach fünf Tagen auf dem Parkplatz in dem viel zu engen Parkhaus war unser Auto zum Glück unversehrt und auch der Weg aus der Stadt und nach Hause blieb ohne Schrammen oder andere Vorkommnisse.
Paris ist eine wunderschöne Stadt mit tollen Museen, hübschen Kirchen und Kathedralen und vielen anderen Sehenswürdigkeiten, deren Besuch sich in jedem Fall lohnt. Paris besitzt auch eine eigene Kaffeekultur und es sitzen immer viele Touristen und Einheimische in den zahlreichen Cafés an den kleinen Straßen und Gassen .
Paris ist nicht die sauberste Stadt und es gibt auch kleine Seitenstraßen, in denen es unangenehm riecht, aber das ist zum Glück nicht oft vorgekommen.
Ich kann die Stadt dennoch nur weiterempfehlen.
Danke für diesen tollen Beitrag.
Paris die Stadt der Liebe ist immer wieder ein Besuch wert und dein Artikel liest sich sehr gut.
LG Winni
Hey, vielen Dank für diese wunderschönen Impressionen.
Ich freue mich jetzt schon darauf bald hoffentlich wieder reisen zu können.
LG aus Hannover,
ONMA
Vielen Dank für diesen gelungenen Artikel. Das ist ein wirklich toller Beitrag darüber, wie schön Paris ist. Lohnt sich der Besuch!
Danke für die tollen Impulse. Alles Gute!
Paris ist einer der berühmtesten Orte der Welt und auch eines meiner Top-Reiseziele. Danke, dass Sie Ihre Erfahrungen und Ihre Reise geteilt haben. Ich würde gerne mehr von Ihren Reiseblogs lesen
Paris ist eine tolle Stadt und jederzeit einen Besuch wert. Wer aus der Gegend von Köln kommt, für den könnte die Fahrt mit dem Zug interessant sein. Klimatechnisch ist das natürlich viel besser als Auto oder Flugzeug und man ist in unter vier Stunden da. In der Regel kommt man in Paris-Nord an. Von dort aus ist man schnell im Zentrum. Ach ja und kostengünstig ist es auch. Wer flexibel ist kann besonders viel sparen und ein Schnäppchen-Ticket erwerben